Von Dr. Andrew B. Denison
Die Republikaner müssen jetzt ran. In Tampa geht es darum, Mitt Romney nicht nur als kompetenten Wirtschaftsboss, sondern auch als guten Freund aller guten Amerikaner darzustellen. Drei Tage lang wird er in Tampa gefeiert und gelobt — am Ende, Donnerstag Abend, muss er sich dann selbst darstellen: Romney, der gute Freund. Ob er es schafft oder nicht – umzingelt von Luftballons, jubelnden Anhängern und seiner großen, mormonische Familie wird Mitt Romney Präsident Barack Obama den Kampf ansagen.
Geht alles nur noch schief für diesen Republikaner aus Massachusetts? Dominiert nur Gegenwind aus Hurrikan Isaac und den frauenfeindlichen Kommentaren seines Parteikollegen Todd Akin? Werden die Republikaner wirklich von Tag zu Tag dümmer, weißer, männlicher?
Oder nutzt Romney Amerikas Frust über sich selbst und den aktuellen Präsidenten, um eine Abwahl Barack Obamas zu erringen? Meinungsumfragen zeigen uns ein Kopf and Kopf Rennen — nicht nur national sondern auch in dem halben Dutzend entscheidender „battle-ground states“ wie Florida, North Carolina, Virginia, Ohio, Michigan, oder Colorado, die den Sieger bestimmen werden.
In Amerika, sagen uns die Wahlforscher, wählt das Landvolk republikanisch, das Stadtvolk demokratisch. Es geht also um die Vororte der Großstädten der battle-ground Bundesstaaten, wo 50 Prozent der Wähler wohnen, wo Republikaner und Demokraten ungefähr gleich stark sind. Gewinnt hier in den „Suburbs“ Luftkrieg oder Bodenkrieg? TV-und-Radio oder Tür-zu-Tür? Gewinnt hier Mitt Romneys Geld oder Obamas Organisation? Darum geht es — in einem Kopf-an-Kopf-Rennen.
Allerdings – sollte sich die Großwetterlage ändern, könnte die anhaltende Stabilität der Werte bei den Meinungsumfragen sich ebenfalls rasch ändern. 2008 war diese böse Überraschung der Kollaps von Lehman Brothers. 2012 gibt es vielleicht keine unerwartete Überraschung — wenigstens bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 12. September.