Vor 73 Jahren kämpften Amerikaner und Deutsche gegeneinander – in Pleiserhohn, wo heute Transatlantic Networks seinen Sitz hat. Das Andenken an die heftigen Ereignisse zu bewahren ist eine wichtige Aufgabe im deutsch-amerikanischen Verhältnis. Es existiert ein Bericht der US-Kompanie C, 16. Regiment, 1. Infanterie Division, in dem der Kampf gegen die „Heinis“, „Krauts“ oder „Jerries“ um „Placerhohn“ beschrieben wird – sicherlich lesenswert zum Jahrestag, ob auf deutsch oder englisch:
Angriff auf Pleiserhohn, 21. März 1945
Übersetzung aus „Zweiter Weltkrieg, Die Geschichte der Kompanie C, 16. Regiment, 1. Infanterie Division, August 1942–Juni 1945“
Auszug: 20.-22.März 1945
„Um 11 Uhr gab der Batallionskommandeur den Befehl zum Angriff auf Pleiserhohn.
Wir hatten in dieser Nacht wenig geschlafen, und nach den aus den Befehlen folgenden ersten Vorbereitungen, und Munitionsaufnahme versammelten wir die Kompanie um zwei Uhr morgens und verließen Oberpleis in Richtung des hohen Hügels auf dem Pleiserhohn lag.
Es war eine sehr dunkle Nacht und es war schwierig, die Kompanie zu versammeln. Wir hatten gehört, dass ein paar Feinde nach Oberpleis eingedrungen waren und dass einer der Männer der Kompanie B von einem „Heini“ getötet worden war. Als wir die Stadt verließen fielen, nur mit kurzen Unterbrechungen, Mörser-Granaten rund um die Stadt. Niemand wurde beim Verlassen der Stadt verletzt.
Am Rand von Pleiserhohn sahen wir uns starken feindlichen Kräften gegenüber, die aus ungefähr einer Infanterie-Kompanie und einem Zug von Panzern (Panzerzug) bestanden. Sie entdeckten uns, als wir etwa 300 Yards von ihrer Stellung entfernt waren und eröffneten das Feuer auf uns mit Maschinen-Gewehren, Kleinkaliber-Waffen, 88 Geschützen und Mörsern. Der erste Zug hatte schon fast die feindlichen Stellungen auf der rechten Flanke erreicht, bevor er zurückgeschlagen wurde. Die „Heinis“ schossen fortwährend Gefechtsfeldbeleuchtung, um das Gebiet die ganze Zeit beleuchtet zu halten. Der zweite und dritte Zug auf der linken Flanke hatte zwei Gegenangriffe erlitten und war um einhundert Yards zurückgetrieben worden. Der Feind erlitt prozentual höhere Verluste als wir, aber zu diesem Zeitpunkt konnten wir nicht weiter vordringen. Die Kompanie wurde vor Ort umgruppiert und machte einen Vorstoß in die linke Flanke des Feindes, doch Mörser und Artillerie-Feuer wurden um die Kompanie herum so intensiv, dass die Männer gezwungen waren den Versuch aufzugeben. Als die Kompanie sich um etwa 300 Yards zurückgezogen hatte, begann sie mit dem Graben von Stellungen, während eine Patrouille zur Erkundung der rechten feindlichen Flanke ausgesandt wurde. Eine kurze Kontrolle der Kompanie zeigte, dass unsere Verluste nicht so groß waren wie zuvor angenommen.
Ein Mann kam von der Patrouille zurück und meldete, dass die Patrouille das erste Haus in der Stadt betreten hatte und weiter vordrang. Sobald wir diese Nachricht erhalten hatten marschierte die Kompanie in die Stadt ein und räumte sie komplett.
Verbindungen zu den Zügen wurden aufgebaut. Wir entdeckten, dass die „Krauts“ uns immer noch ausspähten, da die Hauptstraße mit Maschinengewehrfeuer gesichert wurde, und jedesmal, wenn jemand sich dort bewegte, eröffneten sie das Feuer. Auch das C.P. wurde von zwei Artillerie-Granaten getroffen. Mit einem Gefühl der Erleichterung erhielten wir den Befehl die Stadt Westerhausen anzugreifen, die nur 600 Yards entfernt lag. Der Kompaniechef verließ uns, um einen Weg zu erkunden, über den wir die Stadt erreichen und angreifen könnten, und kehrte mit zwei Gefangenen zurück. Die deutschen Soldaten hatten in einem Hinterhalt gelegen 150 Yards vom Dorf in einer Stand Bäume, wo sie die Straße mit Maschinengewehr-Feuer gesichert hatten.
Gerade als die Kompanie zum Angriff ausrücken wollte, kam die Stadt unter heftiges Mörser-Bombardement. Drei Granaten schlugen dort ein, wo der dritte Zug noch vor einer Minute gestanden hatte. Der dritte Zug rückte so schnell aus, dass der erste Zug die TDs bestieg, um mit ihnen Schritt zu halten. Artillerie-Granaten fielen um uns herum und es war eine große Überraschung festzustellen, dass nur zwei Männer getroffen worden waren. Als der Feind uns die Stadt erstürmen sah, bestiegen sie ihre Panzer und zogen sich zurück. Es wurden etwa dreißig Gefangene genommen und die Kompanie baute ihre Stellung am Rande des Ortes aus.
In der ersten Nacht hatten wir einen Gegenangriff von 50 Deutschen auf unserer linken Flanke. Sie kamen auf 10 weniger als Yards auf unsere Stellung heran und ein T.D. wurde von einer Panzerfaust zerstört. Nach einem einstündigen Kampf zog sich der Feind zurück. Wir nahmen zwei Gefangene.
Nach dem nächtlichen Angriff schliefen sehr gut. Wir schickten zwei Patrouillen ins Tal an unserer rechten Flanke aus, es gab nicht viel Aktivität. Es wurde uns berichtet, dass einige Deutsche sich entlang des nächsten Höhenrückens eingruben. Ansonsten ertrugen wir die Raketenbomben und Artillerie-Granaten, die weiterhin auf unsere kleine Stadt fielen. Während des Tages wurden zwei heiße Mahlzeiten serviert.“
Originaltext:
World War II The Story of Company C, 16th Infantry, August 1942 – 15 June 1945
Excerpt March 20-22
At eleven O’clock the battalion Commander issued the order for the attack on Placerhohn (sic).
We had very little sleep that night, after the initial preparations issuing orders and ammunition, we assembled the company at two AM and moved out of Oberpleis towards the high hill, top of which perched Placerhohn.
It was a very dark night and we had a tough time getting the company together. We had heard that some of the enemy had infiltrated into Oberpleis and one of B company’s men was killed by one of the Heinies. As we moved out of town, mortar rounds were falling intermittently around the town. No one was hurt as we left town.
At the edge of Placerhohn, we ran into a strong enemy force consisting of approximately one company of infantry and one platoon of tanks. They caught us when we were about three hundred yards from their positions and they opened up on us with machine guns, small arms 88 fire and mortars. The first platoon almost reached into the enemy positions on the right flank before they were beaten back. The Heinie´s were firing a continuous line of flares, keeping the area lit up every minute of the time. The second and third platoons on the left flank suffered two counter attacks and were driven back for a hundred yards. The enemy suffered a higher percentage of casualties than we did, but at that time we could not advance. The company was reorganized on the spot and a stab was made at the enemy’s left flank, but mortar and artillery fire became so intense around the company that we were forced to reject the attempt. Withdrawing about three hundred yards, the company began digging in while a patrol was sent out to explore the enemy’s right flank. A hurried check of the company disclosed that our losses had not been as heavy as first anticipated.
One man returned from the patrol telling us that the patrol had entered the first house in the town and was working in deeper. As soon as we received this news the company moved into town, and cleared it completely.
Communications to the platoons was established. We discovered that the Krauts still had observation on us because the main street was covered by machine gun fire and any time any men moved around they drew fire. Also the C.P. was hit be two artillery shells. It was with a feeling of relief that we received the order to attack the town of Westerhausen, just six hundred yards away. The company commander went out to reconnoitre a route of approach to attack the town and they returned with two prisoners. The Jerries had been lurking not… who had been covering the road with machine gun fire.
Just as the company moved out into the attack the town was submitted to a heavy bombardment of mortar rounds. Three rounds fell where the third platoon had been standing just a minute ago. The third platoon moved out so fast that the first platoon mounted the TDs to catch up with them. Artillery shells were falling all around us and it was a great surprise to find that only two men had been hit. When the enemy saw us rushing the town, they mounted their tanks and withdrew. About thirty prisoners were taken and the company consolidated its positions around the edge of the town.
The first night there we had a counterattack on our left flank by 50 Germans. They got within ten yards of our positions and one T.D. was knocked out by a Panzer Faust. After an hours´ fight, the enemy withdrew. We took two prisoners.
We slept very nicely after the night attack and other then sending two patrols down the valley on our right flank, there was not much activity. It was reported that some Germans were digging in along the next ridge. Other than that we just sweated out the r4ocket shells and artillery shells that kept falling into our little town. Two hot meals were served during the day.